Die Körpersprache des Hundes
Dein Hund kann zwar nicht mit Worten sprechen, aber anhand der Körpersprache kann man oft gut ablesen, wie es ihm gerade geht.1. Der entspannte Hund

Der entspannte Hund steht ganz locker da mit dem Gewicht auf allen vier Pfoten, die Rute (so nennt man den Hundeschwanz) hängt entspannt nach unten (je nach Rasse mehr oder weniger, manche Hunde haben von Natur aus z.B. einen Kringelschwanz, der würde in seiner natürlichen Position getragen werden), die Ohren sind nicht angelegt (Hunde können ihre Ohren ja ganz doll bewegen), der Kopf ist oben, das Gesicht und der Blick wirken entspannt. Das Maul kann leicht geöffnet sein und die Zuge sichtbar.
Der Hund kann sich auch umgucken, wie auf dem Bild, aber er wirkt aufgeschlossen und neugierig und es beunruhigt ihn nichts
2. Der verspielte Hund

Ein Hund in Spiellaune drückt die Vorderpfoten auf den Boden und beugt den Rücken - diese Position wird er aber nicht lange halten - er wird hopsen oder eine Runde laufen, um dann erneut eine Spielaufforderung zu machen. Dabei kann er kräftig wedeln. Die Ohren sind aufgestellt (soweit es die Ohrform zulässt - bei einem Schlappohrigen Hund sieht man das nicht so deutlich), und die Augen groß und offen. Der Hund kann dabei auch aufgeregt bellen - das ist aber gar nicht bedrohlich!
3. Der aufmerksame, wachsame Hund

Die Augen des Hundes sind weit geöffnet, die Ohren nach vorne, als wollte er etwas besonders gut hören oder sehen, das Maul ist geschlossen. Der Hund neigt sich leicht nach vorn, das Gewicht ist auf den Zehen. Der Schwanz ist auf mittlerer Höhe und kann leicht wedeln. Das ist dann aber nicht Freude, sondern Aufregung oder Stress.
4. Der ängstliche Hund

Ein Hund, der Stress oder Angst hat, legt die Ohren nach hinten und der Körper wirkt geduckt und das Gewicht nach Hinten verlagert. Der Schwanz ist zwischen den Hinterbeinen eingekniffen. Die Augen sind weit offen, die Mundwinkel sind zurückgezogen und der Hund kann schnell atmen und die Pfoten können schwitzen.
Es kann auch sein, dass der Hund zusätzlich das Fell im Nacken und auf dem Rücken sträubt und knurrt oder bellt. Das ist dann ein "bleib mir vom Leib". Einen Hund, der sich so verhält, solltest du in Ruhe lassen, er hat große Angst und fühlt sich sehr unwohl.
5. Der aggressive Hund

Im Gegensatz zum ängstlichen Hund, der sich duckt, baut sich ein wirklich aggressiver Hund möglichst groß vor dir auf, stellt die Haare im Nacken und auf dem Rücken auf und verlagert sein Gewicht auf die Vorderpfoten. Der Schwanz ist hoch erhoben und kann zucken, die Ohren sind nach vorne gerichtet. Der Hund zieht seine Lippen hoch, sodass das Zähne und ggf. Zahnfleisch sichtbar ist, seine Stirn kann in Falten gelegt sein. Das Maul ist etwas geöffnet und die Mundwinkel sind vorne. Der Hund kann dazu drohend knurren und bellen.
Wenn sich ein Hund so verhält, solltest du ihn auf jeden Fall in Ruhe lassen.
6. Der unterwürfige Hund

Wenn sich ein Hund mit einem anderen Hund oder einem Menschen gut stellen möchte, dann duckt er sich, und legt die Ohren an, wie wenn er Angst hat. Die Rute ist dabei auch gesenkt, aber kann wedeln, und der Hund kann eine Pfote heben und mit der Zunge in die Luft lecken oder versuchen, den anderen Hund oder den Menschen abzulecken. Das nennt man auch "Beschwichtigungssignale".
Wenn ein Hund extrem unterwürfig ist, rollt er sich sogar auf den Rücken und zeigt seinen Bauch, während er aber seine Rute (seinen Schwanz) zwischen die Beine klemmt. Der Hund dreht dann den Kopf zur Seite, um direkten Blickkontakt zu vermeiden. Die Ohren sind angelegt und die Mundwinkel zurückgezogen.
Wenn sich euer Hund auf den Rücken legt, um den Bauch gestreichelt zu bekommen, ist das übrigens keine Unterwürfigkeit. Der Hund wirkt beim Kuscheln ganz entspannt und klemmt seinen Schwanz nicht ein und wird dich vielleicht auch dabei zufrieden oder liebevoll ansehen.
Über diese "groben" Verhaltensweisen hinaus "spricht" ein Hund auch ganz viel mit Blicken oder er fiepst, weil er etwas möchte, seufzt wohlig und vieles mehr.
Man kann es üben, die "Hundesprache" mit der Zeit immer besser zu verstehen. Besonders wenn du einen eigenen Hund hast, kannst du ihn irgendwann sehr gut "lesen" und kannst sein Verhalten richtig deuten - und lernst seine Eigenheiten und Wünsche besser kennen. Ich weiß nach fast 10 Jahren mit meinem Hund eigentlich fast immer, was er mir "sagen" will, auch wenn er nicht mit Worten spricht!
Bildquelle (alle Bilder): Pixabay
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