Natur und Umwelt

Kleidung

Wie viele Kleidungsstücke hast du?

Zähl die mal. Brauchst du das alles? Die T-Shirts, Pullover und Hosen werden in riesigen Fabriken genäht. Diese sind meistens in asiatischen Ländern. Die Menschen, die deine Kleidung herstellen, bekommen sehr wenig Geld für ihre Arbeit.

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Kleidung wurde vor 100 Jahren aus natürlichen Materialien gemacht: aus Wolle, Baumwolle, Leinen (das ist eine Pflanze) oder aus Leder. Heute werden die meisten Kleidungsstücke aus künstlichen Materialien hergestellt, die aus Erdöl gemacht werden. Kunstfasern nennt man das. Das ist eine Art Plastik. Das bleibt für viele hundert Jahre als kleinste Teile in der Umwelt.

Für die Herstellung von Kleidung wird sehr viel Wasser verbraucht. Und es wird viel Energie für die Herstellung der Stoffe und den Transport von den Fabriken bis in die Geschäfte benötigt. Beides ist schlecht für die Umwelt. Das müssen wir ändern, damit wir eine bessere Zukunft haben.

Wir können heute schon Kleidung upcyclen, also gebrauchte Kleidung so ändern, dass sie wieder wie neu wirkt. Wir können darauf achten, Kleidung aus Naturmaterial zu kaufen. Und wir müssen nicht jeden Modetrend mitmachen und einfach weniger Kleidung kaufen.

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In der Zukunft hat man weniger eigene Kleidung. Es gibt „Kleider-Leihhäuser“. Dort gehst du hin und suchst dir für einen Monat die Hosen, Jacken, Pullover und T-Shirts aus, die du brauchst. Die ausgeliehene Kleidung gibst du zurück. Sie wird im Leihhaus gereinigt und repariert, falls etwas kaputt ist. Zu Hause hast du nur Socken, Unterwäsche und einige besondere Lieblingsstücke.

Schau mal, ob es in deinem Stadtteil eine Kleider-Tausch-Party gibt. Du bringst 2 oder 3 eigene Kleidungsstücke mit, die dir nicht mehr passen und kannst dir dann 2 oder 3 andere Kleidungsstücke aussuchen.

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Die Kleidung in der Zukunft wird mehr können. Sie könnte sich den Temperaturen anpassen. Mit feinen Drähten und einer Energiequelle, die sich aus deinen Bewegungen auflädt, könnte sich das T-Shirt oder die Hose aufwärmen oder abkühlen. Dann brauchst du keine Winter- und Sommersachen mehr. Praktisch wäre auch eine integrierte Taschenlampe, für den Fall, dass man im Dunklen unterwegs ist.

Kleidung könnte deine Stimmung zeigen. Kleine Sensoren (elektronische Fühler) im T-Shirt verbinden sich mit deinem Gehirn und verändern je nach Stimmung die Farbe von deinem T-Shirt. Rot für Wut, grau für Traurigkeit, Grün für zufrieden. Andere Sensoren könnten Berührungen übertragen. Dann vibriert dein T-Shirt leicht, wenn deine Eltern von zu Hause oder von der Arbeit eine App aktivieren. Das wäre doch schön, wenn man gerade eine Klassenarbeit schreibt und durch so ein elektronisches „Streicheln“ ermuntert wird.

In dem Film „Zurück in die Zukunft II“ passt sich die Kleidung der Größe der Menschen an. Die Ärmel an den Jacken ziehen sich zusammen. Auch das wäre praktisch, dann kann man ein Teil für viele Familienmitglieder kaufen. Die Hose oder der Pullover passt dann allen Geschwistern.

 


 

Bedrohtes Paradies: Wie der Klimawandel den Meeresspiegel und die Pazifikinseln beeinflusst

Bildquelle: Stefan Lins, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Begleitet Emi auf einer besonderen Reise in die faszinierende und atemberaubende Welt der Pazifikinseln. Doch unter der Oberfläche des glitzernden Wassers und den tropischen Paradiesen verbirgt sich eine ernste Bedrohung – der Klimawandel und seine Auswirkungen auf den steigenden Meeresspiegel. Taucht mit uns ein, während wir untersuchen, wie dieser globale Wandel die exotische Pazifikinselwelt beeinflusst.

Die pazifische Inselwelt ist wie ein geheimer Schatz des Ozeans, mit ihren strahlend weißen Stränden, üppigen Regenwäldern und kristallklaren Gewässern. Aber der Klimawandel wirft dunkle Wolken über dieses Paradies. Eine der größten Sorgen ist der steigende Meeresspiegel. Wenn die Temperaturen weltweit ansteigen, schmelzen die Gletscher und die Eisberge in den polaren Regionen, wodurch das Meerwasser mehr Platz einnimmt und steigt.

Das klingt nach einer unsichtbaren Gefahr, oder? Doch die Auswirkungen sind sehr real. Küstenregionen und niedrig gelegene Inseln geraten in Gefahr. Einige Inseln im Pazifik sind nur wenige Meter über dem Meeresspiegel, was sie besonders anfällig macht. Ganze Gemeinden müssen umziehen, weil ihre Häuser und Dörfer durch das ansteigende Wasser bedroht sind. Das ist, als würde das Paradies langsam im Ozean versinken.


Bildquelle: Pixabay
Ein anschauliches Beispiel ist die Inselgruppe Tuvalu. Die Bewohnerinnen und Bewohner dieser idyllischen Inseln sehen sich mit einer beängstigenden Realität konfrontiert – der steigende Meeresspiegel bedroht ihre Heimat. Einige Teile von Tuvalu sind bereits überflutet worden und die Menschen müssen Wege finden, um mit den Veränderungen umzugehen. Das ist, als würden sie gegen die Gezeiten kämpfen und gleichzeitig nachhaltige Lösungen suchen.

Aber der Klimawandel bringt nicht nur das Wasser näher, sondern auch stärkere Stürme und veränderte Wetterbedingungen. Das führt zu Überflutungen und Erosion, die die fragile Inselumgebung beeinträchtigen. Die Mangrovenwälder, die als natürliche Schutzbarrieren dienen, sind ebenfalls gefährdet.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten an Lösungen wie Küstenschutzmaßnahmen und nachhaltigen Bauweisen, um die pazifische Inselwelt zu unterstützen.

 


 

Eine kleine Geschichte der Kinderrechte

Vielleicht hast du schon einmal von den Menschenrechten gehört. Das Wort setzt sich zusammen aus „Menschen“ und „Rechte“. Doch was sind Rechte? Stell dir vor, du hast eine Liste mit besonderen Dingen, die dir gehören, und die dir helfen, glücklich und sicher zu sein. Diese besonderen Dinge nennt man Rechte. Du hast zum Beispiel ein Recht auf Essen und Schlafen. Und was sind Menschen? Nun, das sind wir alle.


Bild 1: Kein Mensch ist Illegal; Bildquelle: Wikimedia Commons; 
Menschenrechte sind also Rechte, die wir alle haben, weil wir Menschen sind – egal wo wir herkommen, wie wir aussehen oder an welche Religion wir glauben. Nicht nur du, sondern jeder Mensch hat ein Recht auf Essen und Schlafen – egal ob er in Deutschland, Südafrika oder China wohnt. Menschenrechte helfen uns, miteinander fair und nett umzugehen.

Was sind Kinderrechte?

Doch wusstest du schon, dass es Kinderrechte gibt? Das sind dann wohl besondere Dinge, die dabei helfen, dass Kinder glücklich und sicher sind. Alle Kinder auf der ganzen Welt haben sie, weil sie Kinder sind. Das ist auch gut so, denn Kinder brauchen manchmal etwas Anderes als Erwachsene. Sie wollen zum Beispiel viel mehr spielen! Deshalb gibt es auch das Kinderrecht auf Freizeit, Spiel und Erholung. Wie alle anderen Kinderrechte auch, steht das Recht auf Freizeit in einem ganz wichtigen Text: In der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen.


Bild 2: Logo der Vereinten Nationen; Bildquelle: Pixabay
Puh, das klingt schon wieder so kompliziert. Ist es aber gar nicht. Eine Konvention ist einfach eine Regel, der man zustimmt. Und die Vereinten Nationen sind so etwas wie ein Club in dem fast alle Länder der Welt sind. Sie setzen sich für den Weltfrieden und die Sicherheit der Menschen ein. Deshalb haben sie alle dem wichtigen Text mit den Kinderrechten zugestimmt. Aber obwohl sie den Kinderrechten zugestimmt haben, halten sich nicht alle Länder immer daran. Immer noch leiden ganz viele Kinder überall auf der Welt. Sie haben zu wenig zu essen und niemanden, der sich um sie kümmert. Sie können nicht zur Schule gehen und schon gar nicht spielen. Aber seit es den Text mit den Kinderrechten gibt, kann man diesen Ländern einen Vorwurf machen. Das heißt, man kann ihnen sagen, dass sie sich besser um die Kinder kümmern müssen. Schließlich haben sie es versprochen!

Woher kommen die Kinderrechte?

Doch das war nicht immer so. Den Text mit den Kinderrechten gibt es erst seit ungefähr 40 Jahren. Um genau zu sein, seit 1989. Und bis dahin war es ein langer Weg. Denn früher dachten die Leute, dass Kinder keine Rechte haben. Sie dachten, dass Kinder den Eltern gehören und die Eltern mit den Kindern machen können, was sie wollen. Bei den meisten Familien bedeutete das, dass die Kinder ganz viel arbeiten mussten, egal ob zuhause, auf dem Land, oder in der Werkstatt.


Bild 3: Kinderarbeit; Bildquelle: Pixabay
Als vor zweihundert Jahren immer mehr große Fabriken entstanden, mussten die Kinder auch dort an den riesigen Maschinen arbeiten. Das war sehr gefährlich. Es passierten viele Unfälle. Außerdem arbeiteten die Kinder so lange, dass sie kaum Freizeit hatten und nicht zur Schule gehen konnten. Das fanden einige Menschen so ungerecht, dass sie sich darüber beschwerten. Deshalb wurden im Lauf des 19. Jahrhunderts immer mehr Regeln aufgestellt, die Kinder vor zu viel Arbeit schützen sollten. Dabei ging es jedoch nicht immer um das Glück der Kinder. Die Kinderarbeit wurde auch deshalb verkürzt, damit die Kinder in Zukunft noch gesund genug sind, um gute Arbeiter oder Soldaten zu werden.

Im 20. Jahrhundert wurde darüber anders nachgedacht. Einige schlaue Menschen fanden, dass das Glück des Kindes in der Erziehung im Mittelpunkt stehen sollte. Zum Beispiel die berühmte italienische Ärztin Maria Montessori oder die Schwedin Ellen Kay. Sie nannte das 20. Jahrhundert das „Jahrhundert des Kindes“. Damit sollte Ellen Kay Recht behalten, denn in diesen hundert Jahren passierten tolle Dinge für Kinderrechte. Doch zuerst passierten viele schlimme Dinge.

1914 brach der Erste Weltkrieg aus: Ein riesiger Krieg zwischen vielen großen Ländern mit Millionen von Toten, Verletzten und Flüchtlingen. Unter den Folgen des Krieges litten besonders die Kinder. Das hat zumindest die Britin Englantyne Jebb erkannt. Deshalb hat sie einen Verein gegründet, der Kinder auf der ganzen Welt schützen will. Außerdem hat sie ein Programm voller wichtiger Kinderrechte geschrieben, zum Beispiel das Recht auf Hilfe bei Krankheit und Hunger. Diesem Programm hat 1924 der Völkerbund zugestimmt. Der Völkerbund war so etwas wie der Vorgänger der Vereinten Nationen. Viele Länder haben dabei mitgemacht. Der Völkerbund wollte sich auch für Frieden und Sicherheit auf der Welt einsetzen.


Bild 4: Zweiter Weltkrieg; Bildquelle: Pixabay
Aber dann hat Deutschland einen neuen großen Krieg ausgelöst: den Zweiten Weltkrieg. Dieser Krieg war unglaublich schrecklich für sehr viele Menschen. Danach wollte man um jeden Preis verhindern, dass so etwas nochmal passiert. Deshalb hat man die Menschenrechte aufgeschrieben. Der Völkerbund wurde durch die Vereinten Nationen ersetzt und die Vereinten Nationen sollten von nun an die Menschenrechte schützen.

Aber weil es nach dem Zweiten Weltkrieg so viel um Menschenrechte ging, hat man nicht so viel über Kinderrechte nachgedacht. Erst mit der Zeit hat man die besondere Bedeutung der Kinderrechte erkannt. 1959 haben die Vereinten Nationen eigene Kinderrechte aufgeschrieben und ihnen zugestimmt. Weil das noch nicht gut genug war, hat man weiter daran gearbeitet. Die Vereinten Nationen haben 1979 das „Jahr des Kindes“ genannt, um Kinderrechten mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei entstanden neue Ideen für Kinderrechte. 1989 haben die Länder der Vereinten Nationen dann endlich der Kinderrechtskonvention zugestimmt.


Bild 5: Platz der Kinderrechte; Bildquelle: Pixabay

Und jetzt?

Die Kinderrechtskonvention wurde seitdem nur ein kleines bisschen verändert. Sie ist immer noch der bedeutsamste Text mit Kinderrechten. Denn darin geht es nicht nur um den Schutz von Kindern vor Gewalt wie in den alten Programmen. Es geht auch um die Freiheiten von Kindern. Das heißt, es geht nicht nur darum, was Erwachsene für Kinder tun müssen, sondern auch, was Kinder selbst können dürfen. Sie dürfen sich zum Beispiel in der Stadt versammeln, um gegen etwas zu protestieren, was ihnen nicht gefällt. Das kann man machen, wenn die Erwachsenen politische Entscheidungen treffen, die den Kindern schaden. Viele Kinder sind zum Beispiel damit unzufrieden, wie die Erwachsenen die Natur zerstören und beschweren sich darüber. Schließlich zerstören die Erwachsenen damit die Zukunft der Kinder. Kinderrechte sind also ganz wichtig, um Kinder zu schützen, aber auch damit sie über ihre eigene Zukunft bestimmen dürfen. Deshalb sollte es noch mehr davon geben! Wie wäre es denn mit einem Wahlrecht für Kinder? Was das heißt und warum das gut ist, könnt ihr im nächsten Artikel nachlesen.

 


 

Kinderwahlrecht kinderleicht

Demokratie

Vielleicht hast Du schon einmal gehört, dass wir in einer Demokratie leben. De-mo-kra-tie: das ist ein kompliziertes Wort und bedeutet so viel wie „Herrschaft des Volkes“. In einer Demokratie zu leben meint also, dass wir alle selber darüber mitbestimmen dürfen, wie genau wir leben wollen: ob zum Beispiel ein neuer Spielplatz gebaut werden soll oder lieber eine neue Schule oder keins von Beidem. Das nennt man auch Politik. Es wäre natürlich ganz schön schwierig, wenn alle Menschen in Deutschland wirklich jederzeit bei allem mitbestimmen müssten. Immerhin leben hier mehr als 83 Millionen Menschen. Die kann man nicht einfach so alle auf einem Hügel versammeln und nach ihrer Meinung fragen! Und weil das mit so vielen Menschen so unpraktisch ist, gibt es Wahlen. In regelmäßigen Abständen wählen die Menschen in Deutschland sogenannte Volksvertreter. Das sind Menschen, die an der Stelle der Wähler politische Entscheidungen treffen. Wir nennen sie Politiker. Bestimmt hast Du einige von ihnen schon einmal im Fernsehen oder in der Stadt auf Plakaten gesehen.

Hier im Bundestag sitzen die wichtigsten Politiker Deutschlands. Bildquelle: Pixabay
Wahlen

Neben anderen Dingen, sind Wahlen also ganz wichtig für unsere Demokratie. Deshalb ist das Wählen auch in unserem Grundgesetz festgelegt. Das ist das Regelbuch, in dem die wichtigsten Regeln für unser Zusammenleben in Deutschland aufgeschrieben sind. Im Grundgesetz steht, wie demokratische Wahlen ablaufen, wer wählen darf und wer gewählt werden darf. Wenn man wählen darf, kann man bei einer Wahl seine Stimme der Politikerin geben, die man am besten findet. Wer am Ende die meisten Stimmen hat, gewinnt die Wahl und vertritt die Wähler als Politikerin. Wenn man ein Politiker sein möchte, dann kann man sich auch selbst zur Wahl aufstellen. Dann kann man von anderen gewählt werden.

Das Kreuzchen setzen. Bildquelle: Pixabay

Aber nicht jeder darf wählen oder gewählt werden. Dazu steht im Grundgesetz: „Wahlberechtigt ist, wer das achtzehnte Lebensjahr vollendet hat, wählbar ist, wer das Alter erreicht hat, mit dem die Volljährigkeit eintritt“. Das klingt verwirrend, bedeutet aber einfach, dass nur Erwachsene wählen oder gewählt werden dürfen. Aber Moment mal! Wir haben doch gesagt, dass in einer Demokratie eigentlich alle mitbestimmen dürfen. Dann müssten aber auch alle an einer Wahl teilnehmen dürfen. Wieso dann keine Kinder wie Du? Ist das überhaupt gerecht?

Warum dürfen Kinder nicht wählen?

Die Frage habe ich einem Freund von mir gestellt, der sich mit dem Thema lange beschäftigt hat. Und der hat mir erzählt, dass er das überhaupt nicht gerecht findet. Er sagt, es gibt vor allem zwei Gründe, warum Leute glauben, dass Kinder nicht wählen dürfen. Der erste Grund ist, das die Leute meinen, Kinder würden nicht genug von Politik verstehen und deshalb keine schlaue Wahlentscheidung treffen. Kinder wären also zu dumm, um zu wählen! Das ist ganz schön gemein und auch nicht ganz richtig. Immerhin gibt es viele Kinder, die sich mit Politik beschäftigen und sich für ein besseres Zusammenleben einsetzen.

Fridays For Future

Kennst Du zum Beispiel Fridays For Future? Das ist eine politische Bewegung, die sich für mehr Klimaschutz einsetzt. Sie wurde in Schweden von Greta Thunberg gegründet. Die hat sich vor fünf Jahre einmal vor ein Gebäude voller Politikerinnen gesetzt, anstatt in die Schule zu gehen. Sie hat das getan, weil als sie den Politikerinnen sagen wollte, dass sie das Klima schützen müssen. Sonst wird es so warm werden, dass man bald nicht mehr gut auf diesem Planeten leben kann. Als sie das getan hat, war Greta Thunberg gerade einmal 15 Jahre alt! Danach haben sich ihr ganz viele Kinder und Jugendliche angeschlossen. Heute ist Fridays For Future eine der größten Bewegungen überhaupt. Auf der ganzen Welt und auch hier in Deutschland gehen sie oft auf die Straße, um für eine lebenswerte gemeinsame Zukunft zu protestieren.

„Wenn sich Anführer wie Kinder verhalten, dann werden die Kinder zu Anführern“. Bildquelle: Pixabay

Erwachsene sind nicht immer so schlau

Es stimmt also nicht, dass sich nur die Erwachsenen mit Politik auskennen. Im Gegenteil, viele Erwachsene interessieren sich überhaupt nicht für Politik und wissen kaum etwas darüber. Das liegt daran, dass Erwachsene nicht immer schlauer sind als Kinder. Hast du deine Eltern mal um Hilfe bei deinen Hausaufgaben gefragt? Das ist manchmal ganz schön schwierig, eben weil sie gar nicht alles besser wissen. Das gilt auch für die Politik. Trotzdem dürfen alle Erwachsenen wählen. Das ist auch gut so, denn Demokratie bedeutet „Herrschaft des Volkes“ und nicht „Herrschaft der Schlauen“. Aber das muss dann doch für alle gelten. Wenn wir von den erwachsenen Wählern nicht verlangen, sich super toll mit Politik auszukennen, wieso tun wir das dann bei Kindern? Eigentlich müssten dann doch alle wählen dürfen, egal ob sie viel über Politik wissen!

Achtung: Gefährliche Politik

Mein Freund hat mir noch von dem zweiten Grund erzählt, warum die Leute glauben, dass Kinder nicht wählen sollten. Er hat gesagt, dass viele Leute denken, man müsste die Kinder vor der Politik beschützen. Diese Leute haben Angst, dass die Erwachsenen dann von den Kindern politisch ganz viel erwarten. Sie machen sich zum Beispiel Sorgen, dass Erwachsene von den Kindern verlangen, eine bestimmte politische Meinung zu haben. Oder dass sie die Kinder sogar zwingen könnten, eine bestimmte Politikerin zu wählen.

Erwachsene müssen sich ändern

Die Sorgen sind berechtigt. Es ist aber komisch, deshalb Kindern das Wählen zu verbieten. Denn es gibt ganz viele Dinge, die Kinder machen können, obwohl sie Erwachsene darin beeinflussen können. Auch kleine Kinder dürfen etwa bei einem Sportverein mitmachen. Da üben Erwachsene auf die Kinder auch ganz schön Druck aus. Und schon mit 13 Jahren dürfen Kinder neben der Schule ein bisschen Arbeiten. Gerade dort wird von Kindern sehr viel erwartet. Wieso dürfen Kinder in diesen Bereichen mitmachen, nicht aber in der Politik? Und wieso sollten wir alle Kinder von der Politik ausschließen, nur weil manche Erwachsene manche Kinder beeinflussen oder zwingen? Dann sollte man doch lieber den Erwachsenen beibringen, dass sie Kinder niemals beeinflussen oder zwingen dürfen. So denkt zumindest mein Freund und ich finde, dass er Recht hat.

„Du entscheidest“! Bildquelle: Pixabay

Kinder sollen wählen dürfen

Es gibt also keine guten Gründe dafür, weshalb Kinder nicht wählen sollten: Weder muss man sie vor der Politik beschützen, noch sollte es eine Rolle spielen, ob sie sich mit Politik auskennen. Denn in einer Demokratie sollen alle mitbestimmen dürfen. Politik geht schließlich alle etwas an, auch die Kinder. Und manche politische Fragen gehen sogar besonders die Kinder etwas an. Klimaschutz ist für Kinder und Jugendliche zum Beispiel sehr wichtig, da sie die Folgen der Klimaerwärmung am allermeisten zu spüren bekommen werden. Aber auch kleinere Probleme betreffen Kinder. Würdest Du nicht auch gerne darüber mitbestimmen wollen, ob das Schwimmbad in deiner Nähe geschlossen wird? Und wenn Du schon nicht direkt entscheiden darfst, dann willst du vielleicht wenigstens die Politikerin wählen dürfen, die darüber bestimmt? Ansonsten müssen wir die Politik nämlich den Erwachsenen überlassen und die treffen oft auch falsche Entscheidungen.

 


 

Die Arktis ohne Eis und Eisbären? So könnte unsere Welt im Jahr 2100 aussehen

Der WWF ist eine Umweltschutzorganisation. Vielleicht hast du schon einmal das Logo der Organisation, einen Panda, gesehen.


Bildquelle: WWF Logo, Foto: Verena Berens
Der WWF hat eine Kunstausstellung gemacht, die du dir im Internet anschauen kannst. https://www.wwf-climaterealism.com/

Sie hat einen englischen Namen und heißt „Climate Realism“. Das heißt so viel wie „Klima-Realismus“. Realismus bedeutet, dass Künstler echte Dinge malen, die man sehen kann. Zum Beispiel Landschaften.

In der Ausstellung kannst du Landschaftsbilder von berühmten Künstlern sehen, die vor vielen Jahren oder sogar Jahrhunderten gelebt haben. Die Macher der Ausstellung haben sich gefragt: Was würde aus den Landschaften verschwinden, wenn die Erde durch den Klimawandel immer wärmer wird?

Bildquelle: unsplash
Eine Künstliche Intelligenz hat die Bilder "neu" gemalt. Von künstlicher Intelligenz spricht man, wenn ein Computer gelernt hat, Aufgaben zu lösen. Hier hat ein Computer den Malstil verschiedener Künstlerinnen und Künstler gelernt. Außerdem hat er viele Informationen über den Klimawandel bekommen.

Schauen wir uns das mal genauer an.

Die Erde brennt – Waldbrände in Südfrankreich


Bildquelle: Vincent van Gogh, Weizenfeld mit Zypressen, 1889, Public domain, via Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Van_Gogh_-_Weizenfeld_mit_Zypressen3.jpeg
Der Maler Vincent van Gogh (sprich „van Goch“) malte im Jahr 1889 ein Feld in der Nähe seines Heimatortes in Südfrankreich. Der Himmel ist blau und die Bäume leuchtend grün. Im Jahr 2100 sähe das aber ganz anders aus. Es kann sein, dass es immer mehr Waldbrände geben wird.

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In Südfrankreich gibt es viele Arten von Tieren und Pflanzen, die bedroht sind durch die Hitze, wie zum Beispiel Flamingos, die hierherkommen, um ihre Eier auszubrüten. Anders als Vögel können Pflanzen nicht einfach woanders hinfliegen, wenn ihnen zu warm wird. Vor allem in den Bergen wird es immer weniger Pflanzenarten geben.

Wie kann man solche Brände verhindern? Der WWF setzt sich dafür ein, dass weniger Bäume gefällt werden. Im Regenwald werden zum Beispiel sehr viele Bäume für die Produktion von Palmöl gefällt, das in vielen Fertigprodukten (Schokoriegel, Tütensuppen…) enthalten ist. Dadurch kommen die Wälder aus dem Gleichgewicht. Laubbäume sorgen für ein kühles Klima und beugen Bränden vor. Ohne den Schatten der Bäume trocknet der Boden schneller aus und fängt schneller an zu brennen.


Bildquelle: Frederic Edwin Church, Die Eisberge, 1861, Public domain, via Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:The_Icebergs_(Frederic_Edwin_Church),_1861_(color).jpg
Wo sollen die Eisbären hin? Die Arktis ohne Eis

Im Jahr 1861 malte Frederic Edwin Church auf seiner Reise in die Arktis einen Eisberg. Im Jahr 2100 könnte er aber wahrscheinlich keinen mehr sehen. Denn die Arktis schmilzt so schnell, dass es vielleicht schon im Jahr 2035 im Sommer kein Eis mehr in der Arktis gibt.

Bildquelle: Pixabay
Der Lebensraum von Tieren wie Eisbären und Robben, aber auch von Menschen, die dort leben, ist sehr bedroht. Aber nicht nur dort, weltweit werden Menschen ihre Heimat aufgrund des steigenden Meeresspiegels verlassen müssen.

Land unter – Überschwemmungen in Holland

Bildquelle: Tina Blau, Motiv aus Franeker, 1908, Public Domain, via Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tina_Blau_Motiv_aus_Franeker.jpg
Die Künstlerin Tina Blau hat im Jahr 1908 eine typisch holländische Stadt mit Windmühle gemalt. Wenn die Erde immer wärmer wird und viel Eis schmilzt, steigt der Meeresspiegel an. Dann werden auch Orte wie hier auf diesem Bild überflutet und verschwinden vielleicht sogar ganz. Auch Strände zum Beispiel könnten verschwinden. Das würde auch Tiere und Pflanzen, die in der Nähe der Küsten leben aus ihrem Lebensraum verdrängen. Dazu zählen auch etwa 10 Millionen Wasservögel.

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Der WWF setzt sich dafür ein, dass etwas gegen den Verlust des Wattenmeeres getan wird. Eine Maßnahme wäre zum Beispiel mehr Sand an den Küstenbereichen aufzuschütten.

Kein Wasser weit und breit!


Bildquelle: Claude Monet, Seerosen, 1915, via Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Claude_Monet_-_Seerosen.jpg
Der französische Maler Claude Monet (sprich Klood Monee) malte am liebsten Bilder von Seerosenteichen. In den Teichen leben viele Tiere, die es gern kühl mögen. Wenn das Wasser durch den Klimawandel wärmer wird, müssen sie sich andere Lebensräume suchen. Die Bachforelle und manche Froscharten können nur in kaltem Wasser überleben.

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Weil es immer wärmer wird, kommen aber auch Tierarten aus wärmeren Gebieten der Erde häufiger bei uns vor. Vielleicht sind sie dir in Bonn schonmal aufgefallen: Leuchtend grüne Halsbandsittiche, die ursprünglich aus Australien stammen, verbreiten sich immer mehr. Insekten, wie die Gottesanbeterin werden sich in auch Deutschland wohl fühlen, wenn es immer wärmer wird.

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Viele Wasserflächen werden in Zukunft ganz austrocknen und es wird zu einem Wassermangel kommen. Man spricht von einer Dürre, wenn es zum Beispiel in einem Monat sehr viel trockener ist als in den Jahren davor.

Der WWF setzt sich zum Beispiel dafür ein, dass Böden „gesünder“ gemacht werden. Wenn Landwirte zum Beispiel dafür sorgen, dass im Boden viele Nährstoffe sind, kann dieser das Wasser besser speichern. Du selbst kannst Wasser sparen, indem du zum Beispiel nur kurz duschen gehst, anstatt zu baden.

Noch mehr Tipps, wie du etwas für das Klima tun kannst, findest du auf der Kinderwebseite des WWF https://www.pandaclub.ch/de/helfen/umwelttipps/

Hier gibt’s auch Quizze zu ganz vielen Tieren. Vielleicht ist auch dein Lieblingstier dabei?

 


 

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