Natur und Umwelt
Wildtiere als "Haustiertrends"
Ein Faultier zum Kuscheln? Bitte nicht! Wildtiere als "Haustiertrends"Lamas auf Schulranzen, Einhörner auf Tassen und Brotdosen oder Faultiere auf dem Lieblingskissen. Sicher fallen dir noch mehr süße Tiere ein, die plötzlich überall waren! Jedes Jahr gibt es neue Tiere, die zu richtigen "Trends" werden. Das heißt, dass sie sehr beliebt sind und die Menschen gerne zum Beispiel eine Decke mit ihrem Lieblingstier haben möchten. Auf vielen Dingen, die man kaufen kann, tauchen dann die beliebtesten Tiere auf.
Es gibt aber auch Menschen, die ein echtes "Trendtier" besitzen möchten. Natürlich kein Einhorn, die gibt es ja gar nicht wirklich! Aber es kommt immer wieder vor, dass Tiere als Haustiere gehalten werden, obwohl sie gar keine sind. Und das ist gar nicht gut für die Tiere.
Oft spielt das Internet dabei eine Rolle. Auf Instagram sieht man zum Beispiel Igel, die bei Tageslicht verkleidet werden. Oder auch Otter, die beim Essen von einem Teller gefilmt werden. Auch wenn es süß aussieht - die Tiere leiden darunter: Igel sind nachtaktiv und schlafen normalerweise am Tag. Otter sind Jäger und ihnen fehlt etwas, wenn sie nicht mehr jagen können.
Faultiere

Bildquelle: Pixabay
Der chaotische Sid aus "Ice Age" oder die langsamen Faultiere aus "Zoomania". Keine Frage: Faultiere sind aus Filmen als gemütlich und sanftmütig bekannt. Aber als Haustiere und zum Kuscheln sind sie nicht geeignet. Auch wenn es so aussieht, als ob sie lächeln und froh sind: Sie haben kaum Gesichtsmuskeln und können diese kaum steuern. Sie brauchen viel Ruhe und sind Einzelgänger. Wenn sie viel Kontakt zu Menschen haben, haben sie sehr viel Stress. Dadurch werden sie krank. In freier Wildbahn werden Faultiere bis zu 30 Jahre alt. Wenn sie gehalten werden, um mit Touristen für Selfies zu posieren, sterben sie oft schon nach 3 bis 6 Monaten. Otter

Bildquelle: Pixabay
Otter sind seit einiger Zeit die neuen Stars auf YouTube. Sie schlafen in Hundebetten und gehen mit Herrchen oder Frauchen an der Leine im Park spazieren. Besonders in asiatischen Ländern sind sie beliebt als Haustiere. Aber das ist keine gute Idee und schadet den Ottern. Sie brauchen viel Platz und sehr viel Wasser. Außerdem sind sie sehr gesellig und leben oft in Gruppen mit bis zu 15 Otterfreundinnen und -freunden. In einem Haus gehalten werden Otter also sehr schnell einsam und können nicht auf ihre natürliche Art und Weise leben und jagen. Dadurch dass immer mehr Otter als Haustiere gehalten werden, gibt es viel weniger Otter auf der Welt als noch vor einigen Jahren! Igel

Bildquelle: Pixabay
Wusstest Du, dass Igel bei der Suche nach Nahrung mehrere Kilometer pro Nacht laufen? Du kannst dir bestimmt vorstellen, dass ein kleiner Käfig für einen Igel gar keine gute Idee ist! Trotzdem werden immer mehr Igel als Haustiere gehalten und dadurch schnell krank. Außerdem haben Igel Phasen, in denen sie sich viel ausruhen müssen. Bei Menschen ist es aber immer wieder laut, deshalb können sich die Igel gar nicht genug ausruhen. Minischwein

Bildquelle: Pixabay
Schweine wühlen gerne im Schlamm. Sie fühlen sich hier sehr wohl. Eine sauber geputzte kleine Wohnung kann sie tatsächlich krank machen. In Deutschland ist es zwar erlaubt, Minischweine als Haustiere zu halten, aber glücklich sind die Tiere in einer Wohnung nicht! Sie sind sehr verspielt und brauchen andere Schweine, um sich wohlzufühlen. Außerdem brauchen sie Auslauf an der frischen Luft. Ein Balkon in der Stadt reicht hierfür auf keinen Fall aus. Â
Â
Passen du und Katzen zusammen?
Hörst du oder jemand anderes in deiner Familie gerne laut Musik?Ja (oft) / Nein (selten)
Fahrt ihr oft für viele Wochen in den Urlaub?
Ja / Nein
Hat jemand in deiner Familie eine Allergie gegen Tierhaare?
(Allergie bedeutet, dass jemand zum Beispiel immer niesen muss, wenn ein Tier in der Nähe ist.)
Ja / Nein
Ist eure Wohnung oder euer Haus klein?
Ja / Nein
Muss es bei euch zu Hause immer sehr ordentlich und sehr sauber sein?
Ja / Nein
Habt ihr schon einen Hund?
Ja / Nein
3 bis 6 mal „Ja“: Eine Katze scheint nicht das richtige Haustier für euch zu sein. Vielleicht informierst du dich noch mal oder wartest noch ein bisschen.
3 bis 6 mal „Nein“: Eine Katze könnte das richtige Haustier für dich und deine Familie sein. Also am besten mal ins Tierheim gehen und gucken.
Â
Â
Tips zum Umgang mit einem fremden Hund

Bildquelle: Pixabay
Wenn du mit einem fremden Hund Kontakt aufnehmen willst, sei immer vorsichtig und aufmerksam und frage erst den Hundehalter, ob das in Ordnung ist, besonders, wenn du den Hund noch nie getroffen hast. Nähere dich dem Hund langsam und ohne hektische Bewegungen und renne nicht auf ihn zu.
Sprich leise mit ihm und lass ihn erst an deiner Hand schnuppern, bevor du ihn streichelst. Halte ihm dazu den Handrücken hin, das wirkt weniger bedrohlich. Du kannst dich auch zu dem Hund knien oder in die Hocke gehen. Beuge dich nicht über den Hund und sieh ihm nicht lange in die Augen. Auch das können Hunde als bedrohlich empfinden.
Zieht sich der Hund zurück und geht weg, lass ihn. Dann möchte er keinen Kontakt.
Ist der Hund freundlich und interessiert, kannst du ihn streicheln, wenn der Besitzer einverstanden ist. Hund mögen es besonders, an der Brust oder am Hals gestreichelt oder gekrault zu werden. Sie mögen es nicht so sehr, über den Kopf gestreichelt zu werden oder auch getätschelt zu werden.
Einem fremden Hund solltest du übrigens niemals Leckerchen geben, ohne die Besitzer zu fragen. Manche Hunde können Allergien haben und das Leckerchen nicht vertragen.
Â
Â
Andere Länder, andere Haustiere
In den verschiedenen Ländern der Welt gibt es sehr unterschiedliche Tiere. Daher findet man überall auch andere Haustiere als hier bei uns in Europa.
Bildquelle: Pixabay
In asiatischen Ländern wie Indien oder Indonesien sind kleinere Affenarten als Haustier nicht ungewöhnlich. Schließlich leben diese Tiere in diesen Ländern. Leider mögen Affen es gar nicht, so eng mit Menschen zusammenzuleben. Auch wenn es bei Pippi Langstrumpf so nett beschrieben ist: Affen brauchen ganz andere Lebensbedingungen und sind in Häusern und Wohnungen nur unglücklich.In Indonesien sind Plumporis, das sind kleine Affen mit großen Augen, Glücksbringer und Kinderspielzeug. Obwohl der Verkauf von Plumporis verboten ist, werden sie immer noch über das Internet angeboten.
Plumporis gehören in den Regenwald. Sie haben Angst vor Menschen und Berührungen. Ihre empfindlichen Augen und Ohren leiden unter künstlichem Licht und lauten Geräuschen. Sie verlieren ihren Geruchssinn und vertragen gekochte und kleingeschnittene Nahrung nicht.
In Indonesien gibt es auch Menschen, die Orang-Utans im Haus halten. Orang-Utans sind große Affen, die sehr klug sind. Wenn man Orang-Utans als Haustier hält ist das so, als wenn man dich in einen Käfig sperrt und wie ein Tier hält. Also einfach nur schrecklich.
Auch in Indien werden kleine Affen als Haustiere gehalten. Manche Menschen verdienen ihr Geld damit, indem sie den Affen Kunststücke beibringen. Affen müssen immer mit Artgenossen zusammenleben und sind nicht geeignet, mit Halsband und an einer Kette auf der Straße vor anderen Menschen Handstand zu machen oder zu klatschen.
Bildquelle: Pexels / Jamie Diaz - Werbung für Katzencafé
In Japan leben viele Menschen in sehr kleinen Wohnungen. Sie arbeiten oft sehr viel und haben dann wenig Zeit, sich um ein eigenes Haustier zu kümmern. Daher gibt es viele sogenannte Tier-Cafés. Dort leben im Café Katzen oder Hunde, aber auch Schlangen, Igel oder Eulen und die Besucher können mit den Tieren kuscheln und sie streicheln.
Für die Tiere ist dies sehr unangenehm. Sie werden ständig angefasst und hochgehoben. Sie sind Lärm, Gerüchen und hellem Licht ausgesetzt. Für Tiere, die eigentlich am Tag schlafen und in der Nacht aktiv sind, ist das besonders schlimm.

Bildquelle: Pixabay
Sehr reiche Menschen können sich sehr ausgefallene Tiere halten. In Russland sind Pumas, Leoparden oder Bären ein Statussymbol, also etwas, womit man angeben kann. So wie mit einem großen Auto. Aber Tiere sind keine Gegenstände. Sondern Lebewesen, die nicht in einen Käfig, ins Haus oder in den Garten gehören. Für die Tiere ist es eine Qual, so zu leben.Aber nicht nur in Russland ist es erlaubt, solche wilden Tiere im Haus zu halten. Auch in Deutschland kann man wilde Tiere im Haus halten. Sofern sie in Gefangenschaft gezüchtet wurden und nicht gequält werden. Aber wer kann überprüfen, wie sehr ein wildes Tier leidet?
Auch in den USA haben sehr viel Menschen Haustiere. Und auch dort gibt es Menschen, die Tiere nicht aus Tierliebe halten, sondern damit angeben wollen. So soll es in den USA über 5000 Tiger geben, die privat gehalten werden. Dafür braucht man nicht einmal eine Erlaubnis von den Behörden.
Tierschützer setzen sich überall auf der Welt dafür ein, dass die Haltung von wilden Tieren, die frei leben müssen und auch mit Artgenossen zusammen sein müssen, nicht von Menschen als Haustier gehalten werden dürfen.
Darüber würden sich z.B. die Otter freuen. Sie leben in der freien Wildbahn immer in der Nähe von Wasser. Sie leben in Gruppen mit bis zu 15 Tieren. Sie brauchen viel Platz und Beschäftigungsmöglichkeiten. Sie brauchen sauberes Wasser und zum Fressen Fische, Frösche und Krebse. Sie haben scharfe Krallen und Zähne. Leider sind Zwergotter im Moment ein Modehaustier geworden und Menschen halten sie in der Badewanne oder kleinen Wasserbecken. Das ist für die Otter ganz schrecklich und sie leiden sehr und sterben schnell. So niedlich sie auch aussehen, das allein darf kein Grund sein, ein Tier zu quälen. Dann kaufe lieber ein Stofftier.
Wenn du dein Wissen über ungewöhnliche Tiere, die als Haustiere geeignet sind, testen möchtest, kannst du das auf dieser Internetseite machen.
Â
Â
Reptilien als Haustiere
Welche Reptilienarten sind am besten als Haustier geeignet?Das Wichtigste zuerst: Reptilien sind keine Kuscheltiere! Sie brauchen wenig Aufmerksamkeit von dir, was für dich langweilig sein könnte. Sie können sich gut mit sich selbst beschäftigen. Wenn man allergisch ist gegen Tierhaare sind Reptilien jedoch eine gute Wahl. Man muss sehr gut aufpassen, da manche Reptilien auch giftig sind.
1. Schildkröte

Beliebt unter den Reptilien als Haustiere sind Schildkröten. Sie sind ruhige Zeitgenossen und faszinierend zu beobachten. Manche Schildkröten werden bis zu 100 Jahre alt! Sie sind also ein Begleiter fürs Leben.
Sie sind aber auch sehr anspruchsvoll. Sie brauchen sehr viel Platz und Pflege. Landschildkröten laufen viel, auch wenn sie sehr langsam sind. Daher brauchen sie ein großes Gehege, am besten in einem Garten. Wasserschildkröten brauchen hingegen Platz zum Schwimmen.
Schildkröten essen viele verschiedene Sachen, zum Beispiel Gemüse und frische Kräuter. Salat ist hingegen nicht gut für sie!
Außerdem halten Schildkröten Winterruhe. Das ist kein Winterschlaf. Sie sind in dieser Zeit aber weniger aktiv. Dafür brauchen sie ein ruhiges Plätzchen, an dem die Temperatur immer gleich ist. Manche Menschen kaufen dafür sogar extra einen Kühlschrank für die Schildkröte!
2. Eidechse

Wie gut es deiner Eidechse bei dir geht, hängt von vielen Sachen ab. Sie braucht ein großes Terrarium, das richtige Klima und eine passende Einrichtung. Außerdem musst du das Terrarium regelmäßig sauber machen.
Auch beim Futter musst du auf einiges achten. Eidechsen essen zum Beispiel gerne (lebendige!) Mehlwürmer, Maden, Raupen oder kleine Heuschschrecken.
Achtung! Eidechsen können ihren Schwanz abwerfen, wenn sie sich bedroht fühlen. Daher darf man sie niemals am Schwanz fassen.
3. Gecko

Geckos sind keine gewöhnlichen Haustiere, wie etwa ein Hund oder eine Katze. Wie bei anderen Reptilien muss man auch bei Geckos einige besondere Dinge beachten. Geckos kann man alleine halten, aber zu zweit fühlen sie sich oft wohler.
Sie sind auch nicht zum Schmusen geeignet, aber es gibt einige Geckos, die auch von selbst auf deine Hand krabbeln.
Einige Geckoarten halten Winterruhe. Zum Beispiel der Leopardgecko, bei dem die Winterruhe etwa zwei Monate dauert. In dieser Zeit brauchen die Geckos viel Ruhe und wenig Licht. Sie fressen in dieser Zeit nichts, müssen aber etwas trinken.
Was kosten Reptilien?
Das ist ganz unterschiedlich. Geckos kosten zwischen 30 und 100 Euro, Eidechsen kosten etwa 70 Euro. Für Schildkröten musst du mit 80 bis 120 Euro rechnen.
Außerdem brauchst du ein Terrarium, in dem dein Reptil lebt. Diese kosten etwa 200-300 Euro. Zusätzlich brauchst du ein bisschen "Einrichtung", damit sich das Tier wohlfühlt. Zum Beispiel eine Wärmelampe, damit es schön kuschlig warm ist.
Außerdem auch Äste und Höhlen, damit sich das Reptil zurückziehen kann. Du merkst, es kommt einiges zusammen!
Was mögen Reptilien gerne und was mögen sie gar nicht?
Reptilien sind gerne alleine und haben ihre Ruhe. Eidechsen und Geckos essen gerne lebende Insekten. Diese zu verfüttern ist nicht jedermanns Sache!
Sie mögen keine Kuscheleinheiten. Wenn du also gerne ein Haustier zum Kuscheln hättest, sind Reptilien nicht die richtige Wahl.
Bildquelle (alle Bilder): Pixabay
Â
Â